Rincewind auf Barbados
Da wir nun Bridgetown schon an einem anderen Tag durchbummelt hatten, fuhren wir mit besagtem Nachbarn wieder nach Hause, das Wetter war gut, also ab an unseren "Haus-strand". Dort war enorme Brandung, also nix Schwimmen, aber man kann sich ja in der Brandung vergnügen. Wir haben allerdings dabei so manchen Liter Salzwasser geschluckt und soviel Sand in der Badehose nach Hause getragen, dass 3x einseifen geradeso reichte, um den Sand vom Körper zu entfernen.
Das Salz spülten wir am Abend in unserer Lieblingsstrandbar von innen gut runter und beobachteten dabei den durch Wolken sehr interessanten Sonnenuntergang.
Am Sonntag fuhren wir ins Landesinnere zum letzten Tag des Barbados-Jazz-Festival, insgesamt lief das 7 Tage mit wirklich internationalen Stars für minimales Eintrittsgeld und super Partyfeeling, Samstag vorher z.B. spielte Alicia Keys, wir hatten Keiko Matsui, Kenny Garret und Yellow Jackets. Es begann 13 Uhr und endete ca. 20 Uhr. Das ganze unter freiem Himmel, auf einer alten Plantage, das Gebäude bestand nur noch aus Mauern, die aber bei Dunkelheit fantastisch farbig ausgeleuchtet wurde. Das Konzert selbst fand im Park statt, einer Art riesengroßer, natürlicher Arena, unten die Bühne und ansteigend davor unter schattenspendenden Bäumen bequem das Publikum. Man hatte den Eindruck, die ganze Inselbevölkerung mit Kind und Kegel wäre anwesend, diese natürlich mit immenser Picknick-Ausstattung, da fehlte nichts, von Stühlen, Schirmen, Planen und vor allem riesigen Kühlboxen (mit allen Leckereien und natürlich viel Hochprozentigem), die hatten an alles gedacht. Wir waren nicht so gut ausgerüstet, aber für das leibliche Wohl war mit vielen Ständen bester und preiswerter Bajan-Küche gesorgt, mangels Schirm oder Plane hat uns aber der heftige Regenguss ca. 17 Uhr voll erwischt. Da die Sonne nicht mehr hervorkam und mich trocknete, habe ich kurz entschlossen ein Souvenir-T-Shirt gekauft und mich umgezogen, dann konnte die Party weitergehen. Es kamen im Laufe des Tages noch immer mehr Leute hinzu, aber es war trotzdem nicht zu eng.
Die nächsten Tage verbrachten wir des schönen Wetters wegen an der "Rentner-Beach", so von Micha getauft, wegen des völlig ruhigen Wassers ohne Brandung und minimalsten Wellen. Das liegt daran, dass in sichtbarer Entfernung die Bucht von einem Riff umschlossen ist, welches die Wellen abhält, man merkt das auch am etwas höheren Salzgehalt des Wassers, das prizzelt unangenehm auf der Haut, wenn man das Duschen vergisst, am anderen Strand war das nicht unbedingt nötig. Durch die höheren Wellen dieses Jahr war aber das Wasser doch bewegter, letztes Jahr fand ich diese Beach zu langweilig. Am Nachmittag ist dort mittlere Ebbe, da konnte ich mittendrin an einem Mini-Riff schnorcheln, welches nicht tot war. Es war jeden Tag anderes Leben dort zu sehen, ich könnte da stundenlang zugucken. Das ist aber nicht möglich, weil bei voller Ebbe das Wasser nur sehr flach ist und dann wären die Seeigel gefährlich nahe an der Haut. Aber von etwas weiter weg sind sie wunderschön, so fast leuchtend tiefschwarz und mit ganz langen Stacheln. Erstaunlicherweise gab es in diesem flachen Wasser auch Wasserschildkröten, habe zweimal welche gesehen, sie waren etwa 70cm lang, draußen vor der Küste gibt es natürlich auch größere. Habe mich mit einem Einheimischen darüber unterhalten, er meinte, ja die kommen mit der Flut herein und legen auch oft ihre Eier am Strand ab. Das Schlüpfen der Jungtiere hatten wir letztes Jahr durch Zufall am selben Strand mal beobachtet.
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